Das Schlangenschwert читать онлайн

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m Präteritum dachte, als ob sie schon gestorben wären. Ich sprang auf, riss die Tür auf und rannte zu ihnen ins Schlafzimmer. Ich bin nicht mehr klein. Ich verstehe alles. Und was Erwachsene, auch die Eltern, nachts machen, weiß ich genau.Aber ich konnte nicht mehr allein sein.Ich warf mich ins Bett zwischen Mama und Papa. Bohrte mein Gesicht in Mamas Schulter und fing an zu weinen.Sie sagten nichts. Weder Mama noch Papa. Sie umarmten und streichelten mich. Da spürte ich, dass sie lebten. Aber nur noch bis zum Morgen. Ich beschloss, dass ich heute nicht schlafen würde, schlief aber trotzdem ein. Am Morgen machte Mama meine Schulsachen fertig. Sie bestand darauf, dass ich unbedingt zum Unterricht gehen solle. Sie bräuchten keine Begleitung. Ein langer Abschied würde nur überflüssige Tränen bedeuten.Erst als sie weggingen, sagte Papa: »Tikki…«Er sprach nicht weiter. Es blieb ihm zu wenig Zeit für all das, was er mir zu sagen hätte. Ich wartete.»Tikki, du wirst verstehen, dass das richtig war.«»Nein, Papa«, erwiderte ich.Ich hätte »ja« sagen müssen, aber ich konnte nicht.Vater lächelte, aber irgendwie sehr traurig, nahm Mamas Hand und sie verließen mich.Natürlich folgte ich ihnen. Mit Abstand, damit sie mich nicht sehen konnten. Mama drehte sich sehr oft um, und ich verstand, dass sie meine Nähe fühlte. Ich zeigte mich aber nicht, denn ich hatte ja versprochen, sie nicht zu begleiten.Als sie im »Haus des Abschieds« verschwanden, blieb ich noch eine Weile stehen und trat gegen die Wand des Rathauses. Nicht etwa aus Protest, sondern weil gerade dieses Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Allee der Erstbesiedler steht.Dann machte ich kehrt und ging in die Schule.Weil ich es versprochen hatte.
Erster TeilDer falsche Rit
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